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Ich über mich | Olympia 1972 | Essener Songtage 1968 |
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Texte |
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Nein, trotz allem: Ich werde kein
Amerika-Hasser
werden. Viermal habe ich dieses Land bereist. Ich habe die Vielfalt
seiner Landschaft bewundert, das
hohe Niveau seiner Zivilisation geschätzt, die Freundlichkeit
und unbekümmerte Offenheit seiner Menschen genossen. Ich habe in den Nationalparks gesehen, wie die
Natur geschützt wird, in den
Südstaaten über die oft kindliche Religiosität
gelächelt, in den
Oststaaten gestaunt über Menschen, die mitten im 21. Jahrhundert
nach den Regeln und Wertvorstellungen des 19. Jahrhunderts leben. Ich habe auch gesehen, wie man mit den Indianern umgegangen ist, wie man gnadenlos ohne Rücksicht auf die Umwelt Bodenschätze ausbeutet, wie Menschen auf Müllsäcken auf dem Bürgersteig vor Tiffany's geschlafen haben. Ich habe Leute gehört, denen völlig unverständlich war, dass jemand etwas gegen den Waffenfetischismus ihrer Landsleute sagen konnte - aber ich habe auch in Philadelphia den stillen Marsch der Mütter gesehen, deren Kinder durch Schusswaffen umgekommen sind und die all ihre verbliebene Kraft für den Kampf gegen diese Schusswaffen einsetzen. Und ich weiß, dass es in den USA auch andere Menschen gibt als den betenden Killer aus Texas, der sich über Todeskandidaten, die ihn um Gnade anflehen, lustig macht, andere als den schießwütigen Rumsfeld, der von nichts gewusst hat und sich nicht mehr erinnern kann, mit Sadam Hussein Geschäfte gemacht zu haben, andere als den geldgierigen Cheney, der nur darauf gewartet hat, dass es endlich Krieg im Irak gibt, damit er nachher mit seinen Firmen am Wiederaufbau verdient (den möglichst noch die Deutschen, Franzosen und anderen "weasels" bezahlen sollen) - andere, wie z.B. den Maj. Gen. Antonio M. Taguba, der den Bericht über die Verbrechen im Abu Ghraib -Gefängnis geschrieben hat... Ich habe ein faszinierendes Land erlebt, ein Land, das man lieben oder hassen kann. Ich will nicht hassen, aber nach dem, was in Guantànamo Bay und im Irak passierte, fällt es mir jeden Tag schwerer - aber dann sage ich mir, dass man ja wohl nicht ein Land hassen oder verachten kann, sondern nur seine Bewohner. Und sicher nicht alle - selbst in Sodom fand sich ein Gerechter... Nein, ich werde über den Aggressionen, die sich aufbauen, sobald ich den Heuchler Bush sehe (was mich mit nahezu allen Menschen verbindet), das andere Amerika nicht vergessen. Aber ich bin jetzt im Rückblick doch ganz zufrieden, dass ich gegen den von mir einmal sehr geschätzten Wolf Biermann, der die Irak-Politik der USA für richtig hielt, doch Recht behalten habe... New York Times/ Washington Post Mai 2004: |
Das Pyramiden-Bauen war schon in den Turnvereinen immer eine beliebte Übung.
writhing in pain, with a soldier sitting on top of him, knee pressed to his back. Blood is streaming from the inmate’s leg. Another photograph is a closeup of the naked prisoner, from his waist to his ankles, lying on the floor. On his right thigh is what appears to be a bite or a deep scratch. There is another, larger wound on his left leg, covered in blood. (The Newyorker, 09.05.04) [Weitere Fotos zeigen, wie die Hunde an ihren Leinen zerren und den Gefangenen anknurren. Auf einem anderen Bild, das ein paar Minuten später aufgenommen wurde, liegt der Iraker auf dem Boden und krümmt sich vor Schmerzen. Ein Soldat sitzt auf ihm und drückt ihm das Knie in den Rücken. Ein anderes Foto ist eine Nahaufnahme vom Unterleib des auf dem Boden liegenden nackten Gefangenen. An der rechten Hüft erkennt man etwas, das wie eine Bisswunde oder ein Riss aussieht. An dem linken Bein sieht man eine weitere blutige Wunde.] Weitere Informationen, beeidete
Aussagen von Häftlingen --->
hier New York Times,
7.5.04: "Die USA waren im Mittleren Osten schon wenig glaubwürdig, aber jetzt geht ihre Glaubwürdigkeit gegen Null," sagte Abdelmonem Said, der Direktor des Al Ahram Center für politische und strategische Studien in Kairo. "Was bleibt denn von den Gründen der USA für ihre Präsenz im Irak?" fragte er. "Beginnen wir mit den Massenvernichtungswaffen - es gibt keine Massenvernichtungswaffen. Sprechen wir über
den Kampf gegen den Terrorismus - sie haben den
Terrorismus ins Land gebracht. Und schließlich Demokratie und Menschenrechte - Saddam war ein Metzger, der das Volk quälte; jetzt quälen die USA die Menschen."
In Frankreich, wo
ohnehin der größte Teil der Bevölkerung dem Krieg
ablehnend gegenüber
gestanden hatte, konnten einige Kommentatoren kaum ihre Häme
verbergen. |
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Dagegen ist man in den USA durchaus geteilter Meinung. Senator James M. Inhofe, Republikaner aus Oklahoma, war vielmehr empört über die Empörung im Land: "Sicher müssen einige missgeleitete und wahrscheinlich perverse Übeltäter bestraft werden, aber im Ganzen ist die Kritik übertrieben und fehl am Platz. Schließlich sind diese Gefangenen Mörder, Terroristen und Aufständische, und viele von ihnen haben wahrscheinlich amerikanisches Blut an den Händen - und da regen wir uns über ihre Behandlung auf! Mich regt es auf, dass wir so viele Humanitäts-Gutmenschen haben, die jetzt überall in den Gefängnissen herumkriechen und nachsehen, welche Menschenrechtsverletzungen sie noch finden können, während unsere Truppen, unsere Helden, kämpfen und sterben..." Ein wackerer, aufrechter Patriot. Freilich, was das Internationale Rote Kreuz herausgefunden hat, wird ihm nicht schmecken (ist aber wahrscheinlich auch Teil der internationalen Propaganda gegen das einzige Land auf der Welt, das weiß, wer die Guten und wer die Bösen sind...): "acts of humiliation such as being made to stand naked against the wall of the cell with arms raised or with women's underwear over the heads for prolonged periods — while being laughed at by guards, including female guards, and sometimes photographed in this position." The report also said military intelligence
officers had confirmed the inspectors' impression that those "methods of physical and
psychological coercion used by the interrogators appeared to be part of the standard operating
procedures by military intelligence personnel to obtain
confessions and extract information." |
Auszüge aus der 3. Genfer Konvention vom 12 August1949, die auch von den USA unterschrieben wurde: Artikel 13, Artikel 14: Kriegsgefangene haben jederzeit Anrecht auf Achtung ihrer Person und ihrer Ehre. Artikel 17 : Kriegsgefangene, die auf Fragen nicht antworten wollen, dürfen weder beleidigt noch bedroht werden, noch dürfen sie irgendwelchen Unannehmlichkeiten oder Nachteilen ausgesetzt werden, insbesondere auch keiner physischen oder psychischen Folter. |
23.05.2004, 20:52 Uhr | |||||
Schwere Vorwürfe gegen US-Militärführung im Irak | |||||
Washington
(dpa) - Schwere Vorwürfe gegen die US-Militärführung im
Irak: Ein
amerikanischer Anwalt beschuldigte den Oberkommandierenden der
US-Besatzungstruppen, Ricardo Sanchez, von den Verhörmethoden im
Gefängnis von Abu Ghoreib gewusst zu haben - möglicherweise
sogar auch
von Misshandlungen. Zugleich meldet die «New York Times»,
die US-Armee
habe die Genfer Konventionen zum Schutz von Kriegsgefangenen im Irak
bewusst gebrochen. Das Blatt beruft sich auf einen Brief an das Rote
Kreuz, in dem sich das Militär entsprechend geäußert
habe. Inzwischen wird geradezu Ungeuerliches publik: Präsident Bush darf ganz offiziell foltern lassen. Wer es in seinem Auftrg tut, darf nicht bestraft werden. ---> mehr
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