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Manchmal
hatte ich ja den Eindruck, ich sei einer der wenigen Überlebenden
der Olympischen Spiele von München - alle möglichen Medien
wollten auf einmal an meinen Erinnerungen teilhaben. Und ausgerechnet über das Attentat
sollte ich etwas erzählen,
dabei wusste ich genauso viel oder wenig wie die meisten anderen
Deutschen. Meine Gefühle konnte ich schildern, den Schock, die Ungewissheit, die Spannung, die
trügerische Freude am Abend, das schlimme Erwachen am
nächsten Morgen. Immerhin, im Zuge dieser Erinnerungskultur war ich nun 2012 dreimal in München: Zum ersten Mal im März als Teilnehmer eines Zeitzeugen- Gesprächs im Rahmen einer Ausstellung, die die Nemetschek-Stiftung veranstaltet hatte (München 72 - Trainingsplatz einer Demokratie). Dort traf ich auf Walther Tröger, damals "Bürgermeister" des olympischen Dorfs, später Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), der u.a. von seinen Verhandlungen mit den Terroristen berichtete, sowie auf Grimme-Preisträger Friedhelm Brebeck, Mitglied im Organisationskomitee der Olympischen Spiele, vor allem aber vielfach ausgezeichneter Fernseh-Journalist. Im Gedächtnis blieb mir vor allem ein Bericht von Brebeck über sein Telefonat mit der damaligen Ministerpräsidentin Israels, Golda Meir: Darüber informiert, dass es schon zwei Tote gegeben habe und man weitere Opfer unter allen Umständen verhindern wolle, habe sie gesagt: "Zwei Tote? Was ist das schon? Wir sind im Krieg..." Das zweite Mal war ich am 22. Juni in München zu Aufnahmen im Studio der Süddeutschen-TV: Interview (zusammen mit meiner Schwester Roswitha) für die ZDF Doku "München 1972 - Deutschland filmt sich selber", die in ZDF History (45 Minuten) und in ZDF info (1:30 h) ausgestrahlt wurde. Ungemein angenehme Atmosphäre, außerordentlich liebenswürdige Mitarbeiter(innen)... Das dritte Mal dann am 3./4. September, wieder zu Dreharbeiten für einen Film, den zwei Studenten der Fachhochschule Hannover als Zulassungsarbeit für das Master-Examen produzierten. Nach zwei Drehtagen in Essen (mit Auffahrt auf den RWE-Turm...) waren in München das Olympiagelände und das olympische Dorf Drehorte. Wie schön die ganze Anlage ist (immer noch!), war mir damals, während der Spiele, gar nicht so bewusst - zu viele Höhepunkte wollten wahrgenommen werden. Jetzt aber war ich fasziniert von dem Gesamtkomplex, der Einbindung der Sportanlagen in eine durchkomponierte Landschaft. Und 40 Jahre nach dem Attentat vor dem Haus Connollystraße 31 zu stehen, wo das blutige Drama begonnen hatte, erweckte ganz seltsame, zwiespältige Gefühle. Dort im olympischen Dorf, in einem Haus in der Straßberger Straße, erreichte mich dann auch der (angekündigte) Anruf des Hessischen Rundfunks (hr1) für ein Telefoninterview. Ein anderes Interview machte am nächsten Tag Inforadio Berlin-Brandenburg mit mir. Und schließlich erinnerte man sich auch im Bereich der gedruckten Medien an mich: Einen schönen Artikel schrieb Anja Perkuhn in der Süddeutschen Zeitung (26.8.12, Jahrestag der Eröffnung der Olympischen Spiele von München):
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