|
Ich über mich | Olympia 1972 |
|
|
|
|
Texte |
|
Clowning erobert die Tanzflächen
Es rauslassen
Dann beginnt ein Feuerwerk: Nacheinander kommen Tommys Tänzer auf die Bühne, die HipHopClowns. Teenager, elf Jahre alt die Jüngste. Zu donnernden Beats lassen sie ihre Oberkörper sekundenschnell beben, zittern, zucken. Dabei gehen sie zu Boden, als würden sie von Gewehrkugeln getroffen. Richten sich wieder auf, diesmal wie in Zeitlupe, alle Muskeln unter Hochspannung. Ihre Gesichter sind zu wütenden Grimassen verzerrt. Sie reißen die ausgestreckten Arme zum Takt der Beats vor und zurück, als kämpften sie mit bloßen Fäusten gegen eine ganze Schar von Gegnern.
verdiente
sich sein Geld als Clown auf Kindergeburtstagen. Er peppte
seine Auftritte mit akrobatisch-verrückten Tanzbewegungen auf. Immer
mehr Kids machten ihn nach, entwickelten daraus einen neuen Tanzstil:
eine Mischung aus Breakdance, HipHop und afrikanischen Stammestänzen. Inzwischen zeigen Stars wie Missy Elliot, die Black Eyed Peas und sogar Madonna die ultraschnellen aggressiven Tanzbewegungen in ihren Videos. Clowning erobert die Tanzflächen der Welt, erzählt Tommy the Clown: "Es kann überall auf der Welt funktionieren. Es hat sich auch schon ausgebreitet. Ich kenne Clowns in Japan, Clowns überall in verschiedenen Städten. Sie übernehmen die Art, sich die Gesichter zu bemalen, die Kleidung. Jetzt haben wir zum ersten Mal eine Bühnenshow gemacht - extra für Berlin. Und es war einfach unglaublich zu sehen, dass die Leute hier fast mehr Spaß mit uns hatten als wir selbst. Ich bin glücklich."
Spätestens, als Tommy the Clown auch in Berlin die Battle Zone eröffnet - den Tanz-Wettkampf, in dem die Clowner um den größten Applaus gegeneinander tanzen -, ist jeder im Saal im Clowning-Fieber. Einige Kids stürmen die Bühne, zucken, stampfen, wirbeln mit den Armen in der Luft - angefeuert von den HipHopClowns und vom Publikum. Clowning ist heiß. Auch in Berlin. Sie wussten es längst. |