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Ich über mich | Olympia 1972 |
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Texte |
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Berliner HipHop - ungefiltert
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'Status Yo!' - Liebe ist wasserfest |
Ebenfalls
Rapper aus Berufung ist der Bosnier Saession, der wegen seiner Schulden
ständig vor Geldeintreibern auf der Flucht ist. Gleichzeitig will er
verhindern, dass seine türkischstämmige Freundin Yesmin von ihren
Verwandten in der Türkei zwangsverheiratet wird.
Dann ist da noch der Rap-Poet Sera, der reimt anstatt zu reden, seinen Job als Altenpfleger hinschmeißt und fortan in der U-Bahn auftritt. Dagegen träumt Sprayer Tarek davon, den legendären weißen U-Bahn-Zug ganz alleine zu besprühen.
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Mit Breakdance gegen Skinheads
"Dokumentierte Fiktion" nennt das der 34-jährige Regisseur Hastreiter, ein Absolvent der Budapester Filmakademie. Er setzt fiktive Episoden so in Film-Realität um, dass sich die Ereignisse nicht immer kontrollieren und kaum wiederholen lassen. An 45 Tagen drehte das Team an mehr als 80 Schauplätzen in Berlin.
Das Ergebnis hat wenig zu tun mit der üblichen Hip-Hop-Präsentation nach MTV-Art, mit spärlich bekleideten und Goldkettchen-behängten coolen Menschen an Swimmingpools. "Status Yo!" spielt vornehmlich auf den kalten Berliner Straßen. Da werden Rechtsradikale, die "Kanake!" brüllen, von Breakdancern in die Flucht geschlagen.
Dynamik ohne feste Strukturen
Die
beiden simultan eingesetzten Kameras sind immer nah an den Akteuren
dran, was zusammen mit dem minimalen Kunstlicht für eine raue
Atmosphäre sorgt. Tempo erreicht der Film durch häufige Split
Screens,
abrupte Montagen und rasante Schnitte. Der Film wirkt zwar manchmal
ungelenk und hat seine Längen – ist aber ein authentischer Ausflug ins
Lebensgefühl der 1980er Jahre.
Werbung in der Disco
Auch
bei der
Vermarktung (50 Kinokopien sind unterwegs) haben die Filmemacher
ungewöhnliche Wege eingeschlagen, betreut vom neu gegründeten Kölner
Verleih "Die TelePaten". In einem Internetwettbewerb konnten Rapper
sich um den Soundtrack |
Mit Breakdance befreien Berliner zwei Rapper aus der Klemme |
bewerben.
Und die Darsteller gingen mit in die
Kinos, nicht nur um den Film zu zeigen, sondern auch zum Rappen und
Breaken in Clubs und Discos.
Das Marketing wirkte: Auf der Homepage zu "Status Yo!" hatten sich sogar schon vorm offiziellen Start etliche Freiwillige gemeldet, um Flyer und Aufkleber zu verteilen – obwohl sie den Film noch gar nicht gesehen hatten. (reh)
"Status Yo!", Deutschland/Schweiz 2004, 118 Minuten, Regie: Tim Hastreiter, Kinostart in Deutschland: 4. November 2004